2011

Massum Faryar
"Buskaschi oder Der Teppich meiner Mutter"
Datum: | Montag 26.10.2015, 20:00 uur |
Ort: | Stadtbücherei, Nettetal |
Am Anfang steht eine Reise in die Vergangenheit. Schaer, der während der sowjetischen Besatzung aus Afghanistan fliehen musste, kehrt im Jahr 2008 zurück, um seine alte und kranke Mutter Khurschid in Herat zu besuchen. Er will ihre Erinnerungen vor dem Vergessen bewahren. Nach und nach fördert er ihre Geschichte zutage, die ganz eng mit der Geschichte des Landes verwoben ist. Es ist die Geschichte einer großen Liebe. Von Scharif, dem Sohn eines Bauern, der zur Koranschule geht und später als Lehrjunge bei einem Gemüsehändler arbeitet. Er erobert das Herz der schönen Khurschid und wird zu einem einflussreichen Geschäftsmann, der nur noch einen Traum hat, ein Buskaschi Held zu werden. Buskaschi ist der afghanische Nationalsport, ein Reiterwettkampf um eine tote Ziege.
Buskaschi ist zugleich auch ein Sinnbild für die Geschichte Afghanistans, das in einem Strudel aus Stammesfehden und Rivalitäten verschiedener Großmächte unterzugehen droht. Vor diesem Hintergrund entfaltet Massum Faryar eine opulente Familiensaga mit einer bildreichen Sprache, packenden Dialogen und tiefem Verständnis für die Wechselfälle der Geschichte. Ein farbenprächtiger Roman über das Schicksal einer Familie aus Afghanistan – ein orientalisches Epos von Liebe, Macht, Glauben und Poesie.
Massum Faryar, geboren in Afghanistan, wo er auch sein Abitur ablegte, kam in den 80er-Jahren nach Deutschland. Er studierte in München Germanistik und Politikwissenschaft und promovierte in diesen Fächern an der Freien Universität Berlin. Für seine Arbeit an »Buskaschi« erhielt er das Alfred-Döblin-Stipendium. »Buskaschi oder Der Teppich meiner Mutter« ist sein erster Roman.
Eintritt: 10,00 Euro