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Rückblick

2011

Mechthild Borrmann: Grenzgänger

Mechthild Borrmann: Grenzgänger

Datum: Dienstag 21.05.2019, 19:30 uur
Ort: Stadtbücherei, Nettetal

Wenn Recht nicht Gerechtigkeit ist: Im neuen Roman von Mechthild Borrmann geht es um ein düsteres Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte: Heimkinder in den 50er und 60er Jahren.

Die Schönings leben in einem kleinen Dorf an der deutsch-belgischen Grenze. Wie die meisten Familien hier verdienen sich auch die Schönings mit Kaffee-Schmuggel etwas dazu. Die 17jährige Henni ist von Anfang an dabei und diejenige, die die Schmuggel-Routen über das Hohe Venn kennt. So kann sie die Kaffee-Schmuggler, hauptsächlich Kinder, in der Nacht durch das gefährliche Moor führen. Eines Nachts geschieht dann das Unfassbare: Hennis Schwester wird erschossen. Henni steckt man daraufhin 1951 in eine Besserungsanstalt. Wegen Kaffee-Schmuggels. Doch das ist nur ein Teil der Wahrheit. Die jüngeren Geschwister, die Henni anstelle der toten Mutter versorgt hatte, kommen in ein kirchliches Heim. Wo der kleine Matthias an Lungenentzündung verstirbt. Auch das ist nur ein Teil der Wahrheit. Spannung und Zeitgeschichte miteinander zu verknüpfen, versteht Mechtild Borrmann wie keine andere deutsche Autorin. "Grenzgänger" ist ein packender wie aufwühlender Roman, eingebettet in ein düsteres Stück Zeitgeschichte.

Eintritt: 10,- Euro

FOTO: Annika Ettrich